die kontinuität der moderne

egon eiermann, architekt und möbeldesigner
eine ausstellung in karlsruhe und berlin

wer in den 50er und 60er jahren in deutschland an einer uni studierte oder an einem seminar teilnahm, der kannte die holz-klappstühle mit der bezeichnung se 3 oder se 42 oder die schwarzen zeichentische, die der architekt egon eiermann entworfen hatte. der deutsche pavillon an der brüsseler weltausstellung, die kanzlei der deutschen botschaft in washington, das abgeordnetenhaus des deutschen bundestags in bonn, die kaiser-wilhelm-gedächtniskirche in west-berlin und die olivettitürme in frankfurt hat er entworfen. die horten-kaufhäuser in den deutschen innenstädten wurden mit ornamentfassaden bestückt, die er entwickelt (und selber später nicht gemocht) hat. mit europas damals grösster baustelle, dem lagergebäude des versandhauses neckermann in frankfurt am main, ist er in bauherrenkreisen bekannt geworden. egon eiermann gilt eine ausstellung in der städtischen galerie karlsruhe, die auch nicht verschweigt, dass er fabrikbauten und eine kaserne in den braunen jahren erbaut hatte, ohne allerdings je ein nationalsozialist gewesen zu sein. eiermann hat die mordernen formen der bauhauszeit in deutschland durch den krieg hindurch bewahrt und sie in seinen leicht und luftig wirkenden fassaden nach dem krieg wieder verwendet.

bis zum 9. januar 2005 in der städtischen galerie karlsruhe, vom 29. januar 2005 an im bauhaus archiv in berlin